Sonntag, 23. Februar 2014

Die Geschichte von Helge, dem Hund

Und plötzlich war er da, rannte an mir vorbei und ich dachte nur, hoffentlich beisst er nicht. Da war er auch schon wieder im Wald verschwunden. Wem gehört der denn? Sicher ist das der Hund von den letzten Höfen, die ich gerade mit den Skiern hinter mir gelassen habe, oder gehört er der Gruppe, die hinter mir ist?
Die Tour geht hoch zur Gampenalm und dann weiter zur Hirzerhütte. Die Gruppe mit den Schneeschuhen waren schon weit entfernt und da war er wieder der Hund, einmal vor mir, dann wieder daneben und auch dahinter. Es schien so als ob er mich verfolgen würde. Und als da plötzlich nur noch der Hund und ich war, wurde mir bewusst, dass ich heute nicht allein unterwegs war.

Wird der mich jetzt auf Schritt und Tritt verfolgen? Was wenn mich jemand fragt ob er den Hund streicheln darf? Streichle ihn nur, ich weiss nicht ob er beisst, habe ihn noch nie angefasst!? Oder wenn wir anderen Hunden begegnen? Ist es ein Männchen oder ein Weibchen? Oje. Ich weiss nicht einmal wie er heißt. Grübel, Grübel welchen Namen gebe ich dir? Sicher bist du ein Männchen. Ein Halsband hast du auch, aber ich möchte wirklich nicht, dass der Hund zu anhänglich wird. Da halte ich schon mal etwas Abstand.

Nach langer Überlegung warst du mein Helgo und dann definitiv Helge; abgeleitet von Helga, einer Skitourenkameradin, die mir vor einer Woche die Freundschaft gekündigt hat. 
So wie es aussieht, ist man nie alleine. Begleitung gibt es immer, wie es der "Zufall" will.


Gut, einen Namen hast du jetzt, aber wohin willst du denn? Das wäre noch zu klären. Sicher bist du hier vom Ort und da ich zum Ausgangspunkt zurückkehre werde ich schon nachfragen wohin du gehörst, denn mitnehmen kann ich dich nicht.

Die Überquerung der Berge war lustig. Ich wusste nicht den genauen Weg ab der Grube. Nur aus meiner Kindheit wusste ich, dass es eine tolle Waldabfahrt bis zur Mittelstation der Hirzerseilbahn gab. So verlies ich mich auf mein Bauchgefühl und führ hinter dem Gasthof Grube ab. Der Hund immer in meiner Spur. Einmal kam ich vom Weg ab und fuhr in die falsche Richtung. So musste ich wieder 100m zurück stackeln. Wohin jetzt nur. Sicher müssen wir uns rechts halten. Nach gründlicher Absprache mit dem Hund fanden wir dann den richtigen Weg. Obwohl ich zuerst zweifelte, weil der Hang recht abschüssig und stark verwachsen war, kleine Bäume, die quer lagen, fanden wir (wusste er)  das letzte Stück befahrbaren Hang und endeten unsere Tour direkt bei der Mittelstation. Ja, das haben wir super gemacht. Helge ich bin stolz auf dich.

Toll wars, aber jetzt, wohin mit dem Hund? Hoffentlich läuft er nicht hinter dem Auto her. Zuerst kehre ich beim Gustl zu, um noch was zu Essen, vielleicht weiß er wem der Hund gehört. Und siehe da, er kannte ihn. Erleichtert ging ich nach dem Mittagessen zurück zum Auto, der Hund hat vor der Tür schon gewartet und ist gleich aufgesprungen und voraus gerannt.

Am Auto angelangt, alles schnell einpacken und dann ganz schnell weg. Gerade als ich ins Auto steigen wollte, fuhr jemand vor, blieb stehen, öffnete die Autotür und rief „Max steig ein“. Der Hund verschwand im Auto.



Besser hätte es nicht enden können. Da erfuhr ich, dass der Hund des öfteren mit Fremden mitrennt. Und sie hätten schon gehört, dass er heute bereits mit jemanden unterwegs war.

Samstag, 15. Februar 2014

Die Qual der Wahl

Egal ob Schneeschuhe, Tourenski oder Bergschuhe, das Mittel ist nicht wichtig. Jedes hat so seinen Reiz, seine Vorteile oder Nachteile. Viel wichtiger ist die Bewegung im Freien, in der Abgeschiedenheit, in der freien Natur, wo die Gesetze des Mächtigeren herrschen. Nirgends fühlt man sich so klein und hilflos der Natur ausgesetzt wie auf schneebedeckten Gipfeln, auf abschüssigen Graden und rasch aufziehenden Gewittern.
Und immer, wenn ich ganz unten stehe, sehe ich mit Sehnsucht auf die Gipfel und wünsche mir nichts anderes als ganz von unten hinauf zu steigen und in eine Welt einzutauchen, welche Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt.